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Inhaltsverzeichnis der Magisterarbeit von Mag.
Manuela Schmid |
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4. Biografisch-künstlerischer Weg |
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4.4.3.3 Ideeller Inhalt der Goldmine in Verbindung
zu den stationierten Transformatoren |
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In den
"Goldminenarbeiten" verschmelzen konzeptionell und in weiterer Folge auch
praktisch der materielle und der immaterielle Goldaspekt. Für Angerbauer ist dies der Weg
von der "Goldmine auf Papier" zum "Wertpapier". Seit 1989 stehen die
"Goldminenarbeiten" mit den Stationierungen der Transformatoren in direkter
Korrelation. |
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Die Stationierung des ersten
Transformators fand als T.A.02b89 am 4. Mai 1989 am Toten Meer in Israel statt. Vier
Notariatsakte ( zwei aus Jerusalem, eine aus Deutschland und eine aus Österreich) stehen
stellvertretend für den materiellen Goldaspekt. |
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Im Gegensatz zu den Synergieobjekten,
wo Notariatsurkunde und Objekt eine Einheit bilden, ist bei den ersten Transformatoren der
Notariatsakt die einzige direkte, visuell-materielle Bezugsebene zur Handlung. Das Objekt
selbst wurde gleichsam als reinigende Gabe der menschlichen Sicht- und Greifbarkeit
entzogen. |
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Anfangs wurden die Orte der ersten
Transformator-Handlungen von Angerbauer vorher genau definiert. Der Tag und die Uhrzeit
wurden willkürlich gewählt. 1990 entdeckte Angerbauer bei den Transformator- Handlungen
eine zufällige Zeitstruktur, die auf Freitag, den 27sten, verwies. Seit diesem Zeitpunkt
legte Angerbauer den "Freitag, den 27sten"(49) als den zukünftig fixen
Stationierungstag eines Transformators fest. "Diese Fixierung war für mich damals
wie ein Versprechen an mich selbst, die Idee der T.A. zum Inhalt meines Lebens zu
machen."(50) Vielleicht ist das eine Assoziation mit Günter Ueckers "Nagel":
"An diesen Nagel hänge ich meine Gedanken" - "An diesen Freitag, den
27sten, knüpfe ich die Idee der T.A."(51) |
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Immer wenn ein Freitag auf den 27sten
fällt (durchschnittlich 1,7 mal im Jahr) findet heute an einem teils vorher bestimmten,
teils unbestimmten Ort die Stationierung eines Transformators in Form einer
"Rückkehr des Goldes zur Erde" beziehungsweise seine Reinigung durch den Entzug
der Sichtbarkeit statt. "Im Laufe der Zeit wurde dieser Freitag für mich persönlich
ein energetisch besonderer Tag. Meine Sichtweise, mein Empfinden ist an diesem Tag
verändert. Meine Sensibilität gesteigert. Situationen verschmelzen zu einem Zeit und
Orte verbindenden "goldenen" Pfad. Erscheinende Korrelationen öffnen mir die
Augen. Zufälle häufen sich zu weisenden Strukturen. Aufgestaute Spannung weicht der
Beruhigung."(52) |
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Bei jeder Stationierung eines
Transformators erhöht Angerbauer den Wert eines "Claims" um 5 Prozent. Die
Anzahl der einzelnen "Claims" auf dem Karton bestimmen den Gesamtverkaufpreis. |
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Im Dezember 1998 (53) wurden die
"Goldminenarbeiten auf Papier" von Angerbauer erstmalig zum
"Wertpapier" erklärt. Die praktische Umsetzung erfolgt durch die Anbringung
einer aktuellen "Transformatorentabelle"(54) auf der Rückseite der Papierarbeit.
Zeit und Ort der einzelnen Transformator- Handlungen verschmelzen dabei mit der
Papierarbeit zu einer energetisch aktiven Goldmine. |
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Durch die an die Transformatoren
gebundene, permanente Wertsteigerung der "Claims" soll eine gedankliche und
emotionelle Verbindung des "Goldminenbesitzers"(55) mit den Transformator-Handlungen
geschaffen werden. |
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Der Wert dieses "Wertpapiers"
steigt mit der Zeit. Gold steht in diesem Zusammenhang als Symbol für Zeit. |
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Die Verbindung vom Verkaufspreis mit
einem fest definierten, unveränderbarem Zeitpunkt soll aber auch als eine Abkoppelung von
menschlichen Spekulationen wie Kunstmarkttendenzen und anderweitigen wirtschaftlichen
Erwägnissen sein. Jede "Goldminenarbeit" ist ein autonomes, wirtschaftlich
dauerhaft nachvollziehbares T.A.Wertpapier der Rückkehr des Goldes zur Erde. |
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Die "Goldminenarbeiten" in
der "goldenen Kernphase" bauen mit ihren Wertigkeitsaspekten die Brücke zur
nächsten Phase. |
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4.4.4. Die soziale Phase - (ab 1991) |
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4.4.3.2. Beschreibung der Goldmine 226
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(49) Angerbauer 1999b |
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(50) ebd. |
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(51) ebd. |
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(52) ebd. |
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(53) Angerbauer Internetdokumentaion 5. |
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(54) siehe Anhang 8.2. |
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(55) Begriffsprägung des "Goldminenbesitzers" in Angerbauer 1999b |
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