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(...) Also zunächst keine Angst vor den gesundheitlichen Folgen einer
Schlafstörung! Weiter gilt folgendes: Der Schlafgestörte darf, sobald er
sich zu Bett begibt, an alles denken, nur nicht an eines: an das Problem
Schlaf, Schlaflosigkeit und dergleichen. Eher dürfte er sogar an
Ereignisse des vergangenen Tages denken; er soll sie nur Revue passieren
lassen vor seinem geistigen Auge - das ist nämlich noch immer besser, als
wenn er irgendwelche Sorgen oder Fragen unterdrückt, aus dem Bewußtsein
verdrängt; denn dann stören sie vielleicht seinen Schlaf und beunruhigen
zumindest seine Träume. Es genügt also nicht der negative Vorsatz: ja nur
nicht ans Schlafen denken - denn dieser Vorsatz zwingt einen ja, wenn auch
in negativem Sinne, doch daran zu denken. Es ergeht einem dann so wie
jenem Manne, dem man versprochen hatte, er könne aus Kupfer Gold machen,
aber nur unter der Bedingung, daß er während der betreffenden
alchimistischen Prozedur zehn Minuten hindurch an kein Chamäleon denke;
woraufhin er auch schon an nichts anderes zu denken imstande war als an
dieses seltsame Tier, an das er sein Lebtag nicht gedacht hatte. (...) |