G14-icon KUNSTORGANISMUS
 

 

 
 
  Stadium 08 [ Dokumentation mit Künstlerlinks ]
     
 

"Dead End"

17 Beiträge von 17 Künstler*innen der Stadt Steyr, in 17 Sackgassen des Labyrinths G14 - Grünmarkt 14 - Steyr

Eröffnung am 29. März 2019 um 19 Uhr

3 Wochen, je 3 Tage (Do,Fr,Sa), je 3 Stunden 15-18 Uhr

... Open End

     
Dead End - Plakat






Dead End - G14 - Plakat

Auf Anregung von Frieda Pohlhammer hin, der Tristesse des Leerstands mit den Mitteln der Kunst zu begegnen, wurde uns im Mai des vergangenen Jahres vom damaligen Besitzer des Hauses 14 am Grünmarkt, interimistisch das inwendige Geschäftslokal zu beiderseitig vorteilhafter Bespielung zur Verfügung gestellt. Atelier oder Galerie hätte es in dieser Form nie werden können, so ist ein wandelbarer Kunstorganismus entstanden. Im achten Stadium dieses Wandels zeigen siebzehn Steyrer Künstlerinnen und Künstler Werke in siebzehn Sackgassen.

1457 wurde von Herzog Albrecht ein Streit über dieses Gebäude beigelegt. Die Stadt Steyr gegen den Abt von Garsten und den Pfarrer von Steyr: „Des Schergen Hauss, das der Zechmeister an den Frydhoff gebaut hat und daraus ein Fenster auf den Frydhoff gehet, soll unter Jahresfrist abgebrochen werden oder zu anderen Sachen benutzt werden, damit dem Frydhoff und der Kirchen keinerley Unfug oder Irrung davon entstehe.“ Bis 1798 war das Haus im Besitz der Stadt Steyr, als Nachrichter-, Stadtdiener-, Arresthaus.

Von scheinbar Widersprüchlichem angetrieben, folgt der Kunstorganismus als organisches Modell einem Prinzip der Wandlung. Besitzt nicht gerade das Ambige die Kraft, wirrende Tote zu erwecken und sind es nicht gerade auch die Sackgassen, die dem Durchzug eine Barriere darstellen und so dem trägen Auge Gerechtigkeit widerfahren lassen?

Im Bauch des Schergenhauses ruht eine Mistkugel. Aus Dung wird Dünger im prekären Feld der Kunst. Der Goldzahn der Zeit nagt an gläsernem Boden. So wird, was nicht an Wänden sich erhängt, zur Wand selbst. Im absurden Labyrinth der Nummernmenschen zeugen Konglomerate von Anhäufung und Zerfall. Lichte Ecken zeigen ungeordnet Kunst aus der alten Eisenstadt. Im Leerstand herrscht Überfülle. Es gilt, nur Fehler führen zu Antinomien, doch Mehrdeutigkeit kann tote Materie beseelen.

A.S. 03-2019
     
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7  JOHANNES ANGERBAUER-GOLDHOFF  [weiter]

6  WALTER EBENHOFER  [weiter]

11 HELGA FELLER-HÖLLER  [weiter]

15 ERICH FRÖSCHL  [weiter]

17 MARTINA GISELBRECHT  [weiter]

9   PETRA HOCHGATTERER  [weiter]

2   OSCAR HOLUB  [weiter]

4   AXEL KLIMENT-FEUERBERG  [weiter]

3   SABINE KLIMENT-FEUERBERG  [weiter]

5   ANNETTE LINDERMANN  [weiter]

16 HANNES MAIER  [weiter]

13 TILL MAIRHOFER  [weiter]

10 ROSWITHA PERNAUSL  [weiter]

14 EDITH PLATZL  [weiter]

12 ELISABETH RATHENBÖCK  [weiter]

8   ANDREAS SCHOENANGERER  [weiter]

1   VEIT HAWLAN & INES WIESINGER VEINES  [weiter]

     
    [ Dokumentation mit Künstlerlinks ]
     
 
Grünmarkt 14 Materialien:

Quelle:
Häuserchronik der
Steyrer Altstadt
von Dr. Krenn     














 
Grünmarkt 14 Hauschronik
1457-1803


Grünmarkt 14 Hauschronik
1525-1864
     
     
  Presse Aussendung:






















Steyr: Es lebe der Leerstand!

17 Sackgassen im Haus Grünmarkt 14

„Dead End“ im einstmaligen Schergenhaus des Scharfrichters.

Die Chronik berichtet:  1457 wurde von Herzog Albrecht ein Streit über dieses Gebäude beigelegt. Die Stadt Steyr gegen den Abt von Garsten und den Pfarrer von Steyr: “Des Schergen Hauss, das der Zechmeister an den Frydhoff gebaut hat und daraus ein Fenster auf den Frydhoff gehet, soll unter Jahresfrist abgebrochen werden oder zu anderen Sachen benutzt werden, damit dem Frydhoff und der Kirchen keinerley Unfug oder Irrung davon entstehe.” Bis 1798 war das Haus im Besitz der Stadt Steyr, als Nachrichter-, Stadtdiener-, Arresthaus.

Die seit Jahren fortschreitende Tendenz zur Abwanderung von Geschäften in die Peripherie zeigt sich in Steyr vor allem auch am Grünmarkt.

Die Abwanderung der wirtschaftlich erfolgreichen Chileria mit Ende Februar schmerzt, auch durch die kommende Eröffnung des neuen Einkaufszentrums am Tabor wird die Situation im Stadtzentrum nicht einfacher. Ob Steyr lebt darf diskutiert werden. Eines ist sicher: Kunst lebt im Leerstand, mit oder ohne Unfug und Irrung!

Der G14 Kunstorganismus im Haus Grünmarkt 14 (vormals: Vega Nova) hat seit Mai 2018 schon etliche Stadien durchlaufen. Kunst im Leerstand lautet die Devise und will auch als Modell und Denkanstoß für andere innerstädtische Räumlichkeiten verstanden werden. Eine kreative Zwischennutzung sei für sämtliche beteiligten Parteien von Vorteil, meinen die Protagonisten, für Zwischennutzer*innen und Hauseigentümer*innen ebenso, wie aus Sicht von Stadtverwaltung und umliegenden Geschäftstreibenden in puncto Altstadtbelebung und Erhaltung des Standortes.              

     
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