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Index der Texte und Essays zur Arbeit von Johannes Angerbauer

  Assmann Peter Vorwort im Katalog zu T.A.02895 und T.A.03095
Glaser Wolfgang Essay zum geplanten Projekt T.A.Olympia (Paralympic Games)
Heintel Peter Essay "Kunst und Zeit" für die Kunstzeitschrift "Passagen 2/98"
Himmelbauer Leopold Vorwort im Katalog zu T.A.02595 "Jodschwefelbad"
Hochleitner Martin Vorwort im Katalog zu T.A.03195 "Kunst94 Zürich"
Locicnik Raimund Kommentar für die Kunstzeitschrift "Passagen 5/98"
Perner Rotraud A. Vorwort im Katalog zu T.A.03996 "Frauenhaus"
Ramsmaier Karl Kommentar zur T.A.05098 "Kristalltag" und zum Projekt "Opferland"
Schmid Manuela Magisterarbeit zu "Tellaura Anachtonismos"
Steinbock Friedrich Vorwort im ersten Katalog zu "T.A.0189 bis T.A.0990"
Tolar Günter Kommentar zu T.A.03796 "Aidshilfen"
Zaunschirm Thomas Katalogbeitrag zur "GOLD", Unteres Belvedere, Wien, 2012
 

 

 
Ein Vorwort von Friedrich Steinbock
 
in der Prozessdokumentation zu T.A.0189 bis T.A.0990
(Die erste Publikation zu Tellaura Anachtonismos)
 
"Ein "Wert" ist eine Möglichkeit, durch welche Energie zur Entfaltung gelangen kann. Insofern nun aber ein Unwert ebenfalls eine Möglichkeit ist, durch welche Energie zur Entfaltung gelangen kann, (...) so ist er eigentlich auch ein Wert, aber ein solcher, der unnützliche und schädliche Energiemanifestationen vermittelt. Energie an sich ist nämlich weder gut noch böse, weder nützlich noch schädlich, sondern indifferent, da sie abhängt von der Form, in welche die Energie eingeht. Die Form gibt der Energie die Qualität. Auf der andern Seite aber ist bloße Form ohne Energie ebenfalls indifferent. Zum Zustandekommen eines wirklichen Wertes ist daher einerseits die Energie, andererseits die wertvolle Form vonnöten."   (C.G. Jung)
 
Bei 1337,95 Grad Kelvin geht Gold aus der festen Form über zur Fliessenden. Energie, die ihm zugeführt wird, entfaltet sich, transformiert durch das Gold, in der jeweiligen, Wert oder Unwert begründenden Qualität ihres Eintrags. Elementare Reinheit seines Vorkommens in der Natur, Wert der gediegenen Form sonnenhellen Metalls in der Tiefe der Erde, wird Unreinheit durch immer wieder ins Gold eingeschmolzene Manifestationen pervertierter menschlicher Energie.
Sichtbares Gold nimmt die Form an, die ihm die Ausbeutung seiner Vorkommen gibt. Gold wird Geld als Produkt der Machtausübung von Menschen über Mensch und Natur. Es ist von Sklaven, Lohnabhängigen und betrogenen Diggern geschürftes, von Conquistatoren geplündertes, Ermordeten entrissenes, den Toten geraubtes Zeichen ökonomisch-politischer Herrschaft, militärischer Grausamkeit und Barbarei, durch den Handel zur Ware gewordenes, gegen Zeit und Energie getauschtes Objekt oberflächlichen Nutz- und Besitzdenkens: Unwert durch Gier, Gewalt und Zerstörung, ans Haben veräussertes Sein, Unwert als Warenwert.
 
In der wertvollen Form seiner Rückkehr zur Erde gewinnt das Gold mit der ursprünglichen Unsichtbarkeit und Verborgenheit seinen wahren Wert wieder. Als Opfer an die Erde wird es gereinigt und reinigt Bewusstsein und Seele des handelnden und miterlebenden Menschen. Goldhoffs Aktionen und Objekte wandeln Gold um zum durchschaubaren Medium der Wert und Unwert begründenden Prozesse. Geld-Gold als Gift der Erde, minimal dosiert in sie versenkt, wird zum homöopathischen Heilmittel: Gelb-Gold als Zeichen und Ziel alchemistischer Transformation von Unwert in Wert.
 
Friedrich Steinbock
 
ist Redakteur bei der OÖ Kronenzeitung und seit 1997 im Vorstand des Vereins "T.Acht - Humanitäre Gesellschaft zur Linderung menschlichen Leids"